Sage & Entstehung

Der Käppelespudl

Im deutschen Sagenbuch von 1860 haben eine Frau Rosa Mayer aus Bergatreute in einem Konferenzaufsatz, und der Heimatdichter Max Hammer im Schwendier Heimatbuch, den „Käppelespudl“ beschrieben.Anfang des 19. Jahrhunderts sollen sich wackere Burschen aus Schwendi aufgemacht haben, zwischen den Ortschaften Schwendi und Großschafhausen in der Nähe des Waldes, auf einem Grundstück genannt „Geldloch“, gegenüber der Bergkapelle, einen Schatz zu bergen.

Sie gruben und stießen tatsächlich auf eine Kiste. Als sie den Schatz bergen wollten, sprang ein Pudl mit feurig roten Augen auf die Truhe und wie einer der Männer: „Lupf!“ (hochdeutsch: hebe hoch!) und der Andere: „Hau ab, oder ich schlag Dich tot!“ schrien, verschwand der Hund samt der Schatztruhe. Was die Männer nicht wußten: Man darf beim Bergen eines Schatzes nicht sprechen. Der Schatz wurde nie geborgen, trotz mehrmaliger Versuche bis ins 20. Jahrhundert.

Der „Käppelespudl“ jedoch hat viele Jahrzehnte lang den Spätheimkehrern Angst eingeflößt. Vorallem, wenn sie in der Wirtschaft „Zur Katz´“ in Großschafhausen zu lange gezecht hatten.

Vielen soll der „Käppelespudl“ auf den Rücken gesprungen sein und sich bis zum Schwendier Friedhof mittragen haben lassen.

Einige noch lebende Personen erinnern sich gern an die Schatzsuche und den „Käppelespudl“ und nennen die Steigung der Straße, bei der alten Kapelle, heute noch „den Käppelespudl“.

Das Häs des heutigen Käppelespudl besteht aus einer handgeschnitzten, furchteinflößenden Maske mit feurig roten Augen, die von wuchtigem schwarzem Fell umrahmt wird, einer grau-schwarzen Felljacke, schwarzer Hose mit Fell-Stulpen, schwarzen Schuhen und roten Handschuhen und rotem Halstuch.

 

Das Brunnaweible

Bereits 1844 wurde vom Brunnenhölzle (damals Gemeinde Schönebürg) eine Deichelleitung bis nach Schwendi verlegt, um das gute, bis heute kostbare Quellwasser der von Süßkind´schen Schloßbrauerei zuzuführen.Die Brunnen in Schwendi (z. B. in der Hauptstraße, in der Gutenzeller Straße, beim Rathaus, usw.) wurden, trotz späterer Wasserversorgung, mit Quellwasser gespeist, damit Mensch und Tier sich daran laben konnten.

Zum Wasserholen benutzten die meisten Bürger einen Zinkeimer. Die Tiere dürften wohl beim Eintreiben von der Weide direkt an den vielzähligen Brunnen Halt gemacht haben.

Das „Brunnaweible“ entspricht den damaligen Dorffrauen. Etwas ärmlich wirkend, dafür aber sehr freundlich, arbeit- und tugendsam.

Dementsprechend ist das Häs der Brunnaweibla. Es besteht unter anderem aus einer freundlich wirkenden, verschmitzt lächelnden, handgeschnitzten Holzmaske mit Kopftuch. Das Kopftuch ist ein buntkariertes Tuch, dessen Innenseite weinrot ist. Desweiteren gehört zum Häs eine handgestrickte dunkelblaue Wollweste mit herzförmigen Knöpfen, angenäht mit der gleichfarbigen Wolle der geringelten Stulpen (blau, ocker und weinrot), und ein weinroter Rock mit senfgelber Schürze. Auch ein Wassereimer aus Zink mit Schöpfkelle und weinrote Handschuhe sind Bestandteile des Häs.

 

Entstehungsgeschichte

Am Fasnetsdienstag 1998 trafen sich mehr oder weniger zufällig Schwendier Bürgerinnen und Bürger zum Kehraus in der damaligen Pizzeria „CAPRI“. In weinseliger Stimmung und allerbester Laune wurde der wiederholte Ruf nach einer Narrenzunft laut. Unter anderem waren Brigitte Ruf, Rita Keller, Fritz Wulz, Jutta und Seppe Bail, Margot und Daniela Schenk, Michael Scherer und Cilly Mayr anwesend.

Man wurde durch das Erzählen alter Geschichten auf den „Käppelespudl“ aufmerksam, der einigen heute noch lebenden Personen begegnet sein soll.

Rita Keller versprach sich um die Entstehungsgeschichte zu bemühen, zumal man auch sie mit der Angst vor dem „Käppelespudl“ vom zu spät nachhause kommen abhalten wollte. Es war bereits Aschermittwoch, als man sich mit Unterschrift gelobte, in der Narrenzunft mitzuwirken. Es verging einige Zeit, bis man allen Geschichten und Sagen auf den Grund gegangen war, entdeckte außer dem „Käppelespudl“ noch das „Brunnaweible“ und die „Grotta“. Man fand Christof Lüthy im Friseursalon „Rita“ als möglichen Vorstand und Seppe Bail rief zum ersten „Pudl – bätschnaß“! Am 14. Juli 1999 trafen sich die Interessierten in der Florianstube.

Man organisierte eine Krawattensammlung zum Schmücken der Straßen, hatte erste ungezwungene Zusammenkünfte und legte den 11.11.1999 als Vereinsgründungstag fest

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